Benno
Thomas Brandt war mein Pate
Steckbrief Benno
- Geboren ca. 2012
Unser Benno hat seine Probezeit im neuen Zuhause gut überstanden und sein neues Frauchen möchte den sanftmütigen Schäfirüden nun auch nicht mehr hergeben.
Wir freuen uns sehr für Bennolein und wünschen ihm und seiner neuen Familie alles erdenklich Gute!! Bleibt gesund und meldet Euch mal!
Letschow, im Mai 2021
Unser Benno ist gut in seinem neuen Zuhause angekommen. Die erste Woche seiner Probezeit ist wie im Fluge vergangen und wir haben auch schon eine Rückmeldung von unserem hübschen Herzensbrecher erhalten:
„Guten Morgen Frau Klein,
die erste Woche ist um und ich bin soo verknallt in dieses liebe Kommissar-Rex-Gesicht. Inzwischen liegt Benno auch nicht mehr nur im Flur, sondern gern in unserer Nähe im Wohnzimmer. Seine weiche Schlafmatte ist daher vor die Terrassentür gewandert, nur nachts liegt er lieber im Flur vor der Treppe, über die Tim und ich nach oben verschwinden. Also wandert die Matte dann zurück.
Seinen Job als mein Fitnesstrainer erfüllt er vorbildlich, wie die Fotos zeigen. Tagsüber, wenn wir arbeiten sind, scheint er in der Hundehütte zu liegen, jedenfalls nicht mehr direkt am Zaun mit Blick zur Straße, denn wenn ich aufs Grundstück fahre, kommt er erst nach vorn zu seinem „Zwischenzäunchen“ gelaufen. Am Dienstag hatten mich Nachbarn darauf hingewiesen, dass Benno den zweiten Tag eine Stunde durchgebellt habe. Auweh, daraufhin wollte ich ihn doch lieber im Haus lassen, das hat Tim aber nicht mitbekommen und ihn doch in den Garten gelassen, als er nach mir das Haus verließ. Und siehe da, kein Gebell und keine „Beschwerden“ mehr! Im Gegenteil, eine Nachbarin, die schon auf Rente ist, will ihn tagsüber gern mal besuchen, damit er nicht so alleine ist. Und er begrüßt ja wirklich jeden ganz lieb und eher unterwürfig, egal ob auf der Straße oder an der Tür.
Ein Schatz, der Benno!
Ganz herzliche Grüße vom glücklichen Hundefrauchen
Annette E.“
Welch eine Verwandlung! Aus dem ängstlichen Hund ist ein wunderbarer Bursche geworden. Schnell hat unser Bennochen Fortschritte gemacht. Er fasste schnell Vertrauen, auch zu fremden Personen, hatte keine Angst mehr vor der Leine und freute sich auf die langen Gassirunden, nun auch gemeinsam mit den anderen Hunden. Zwischenzeitlich lebt er mit uns und den anderen Spürnasen im Haus, wobei er noch ein wenig Respekt vor dem etwas glatten Boden hat. Seinen Lieblingsplatz hat er sich unter der Treppe ausgesucht, seine „Höhle“, in der er sich wohl fühlt.
Mittlerweile hat auch ein Tierarztbesuch stattgefunden, wollten wir doch genau wissen, wie es um seine Gesundheit bestellt ist. Auch war uns aufgefallen, dass er einige Probleme mit dem Aufstehen hat. Sein Blutbild ist super, die Gelenke sind auch dem Alter entsprechend. Ein Problem bereiten ihm allerdings kleine Wucherungen an der Wirbelsäule. Eine Ursache dafür ist der jahrelange Bewegungsmangel und evtl. eine Fehlernährung.
Wichtig ist nun regelmäßige Bewegung und etwas an Gewicht verlieren sollte der Gute auch noch. Aber das ist kein Problem, finden doch regelmäßig ausgiebige Spaziergänge statt.
Letschow, im März 2021
Nicht nur bei der Feuerwehr wird manchmal der Kaffee kalt…
Nach mehreren Gassirunden bei eisigen Temperaturen freut man sich besonders auf ein schönes heißes Käffchen. Gerade als wir uns an den Tisch gesetzt hatten, klingelte das Telefon. Wir wurden um Hilfe für einen armen Schäferhund gebeten, der schon seit Stunden direkt neben einem brennenden Haus in seinem Verschlag zubringen musste. Da außer uns niemand anderes erreichbar war, machte ich mich natürlich sofort auf den Weg.
Am Brandort angekommen, stand ich vor einem qualmenden Trümmerhaufen. Feuerwehren, Rettungsdienst und das THW waren noch vor Ort und kümmerten sich um den Brandort. Mir wurde erlaubt den Hof zu betreten, um den Hund abzuholen. Ich fand ein völlig verstörtes und verängstigtes Wesen vor. Es dauerte einige Zeit bis wir über den verwüsteten Hof zum Auto gelangten. Ich erfuhr dann, dass „Benno“ seinen Hof nie verlassen hatte, ein armseliges Leben.
Zuhause angekommen wollte ich das imposante Tier dann aus dem Auto holen, doch „Benno“ wollte nicht und ich konnte seine schönen Zähne sehen. Ich machte mir da aber keine Gedanken, wusste ich doch von den schlimmen Erlebnissen des Tages. Ich ließ ihn dann noch einige Zeit im Auto, damit er die Ereignisse erst einmal verarbeiten konnte. Die Fenster musste ich dabei öffnen, denn aus dem Fell des armen Hundes strömte ein wahnsinns Brandgeruch. Es ist sowieso ein Wunder, dass er das alles überlebt hat, stand sein Verschlag doch direkt neben dem brennenden Haus und er musste über Stunden die giftigen Rauchgase einatmen. Vielleicht hat ihm das Gestrüpp, dass über seinen Verschlag wucherte ja das Leben gerettet.
Nach einiger Zeit stieg Benno, immer noch sehr verängstigt, aus dem Auto und fing an seine Umgebung zu erkunden. Diese vielen neuen Gerüche…Inzwischen war es schon dunkel geworden und ich brachte ihn in unseren kleinen Auslauf. Dort hatte er wieder ein „kleines Grundstück“ und ein Häuschen mit zwei Hundehütten. Natürlich bekam er dann Futter und Wasser und dann kam die Nacht. Es wurde eine unruhige Nacht. Benno bellte viel, glücklicherweise ließen sich unsere Hunde davon nicht anstecken.
Die nächsten Tage verliefen alle gleich. Benno versteckte sich in seiner Hütte, in der er fast den ganzen Tag lang lag, wenn ich kam. Gefressen wurde erst, wenn ich weg war. Andere Hunde schien er auch nicht zu kennen und es war zu sehen, dass er vor ihnen Angst hatte. Nach einer Woche war ihm anzumerken, dass er offener wurde. Ein erster Versuch zum Gassigehen. Das Halsband fand er, milde gesagt, doof. Wieder waren da die schönen Zähne zu sehen. Aber glücklicherweise gibt es ja auch Schlingen und so machten wir dann den ersten Ausflug in den Wald. Die ersten Meter waren schwierig, ich musste aufpassen, dass ich nicht über ihn falle, denn er rannte kopflos hin und her.
Schnell lernte er, dass die Leine bedeutet „es geht in den Wald“. Und dann auch der erste Spaziergang mit den anderen Hunden und ein schönes Halsband trägt er nun auch. Es ist wunderbar, welch positive Entwicklung er in der kurzen Zeit genommen hat.
Demnächst wird dann natürlich auch ein Tierarztbesuch anstehen und so nach und nach werden wir auch das extrem ungepflegte Fell in den Griff bekommen. Alles braucht nun mal seine Zeit. Und diese Zeit geben wir dem Lieben gern.
Letschow, im Dezember 2020